Donnerstag, 15. März 2007

Die ersten Tage

1. Tag: Im Prinzip hat alles gut geklappt. Frühs noch alle Impfungen geholt, kein Stau und rechtzeitig in München und auch schnell mein Mitpraktikanten getroffen. Der Flug war angenehm, allerdings in einem eher kleinem Jet (Airbus A318). Das Flugzeug war wie ich erfahren habe gerade mal 5 Monate alt. Beruhigend . In Bukarest wurden wir am Flughafen von einem Mitarbeiter der Firma abgeholt und ins Hotel Diplomat gefahren. Die Fahrt war Verkehrstechnisch weniger schlimm wie erwartet, was allerdings an der späten Stunde lag. Die Straßen waren allerdings so schlecht wie erwartet. Es wechselte von Pflaster auf Asphalt, dessen Oberfläche wie Pflaster aussah. Zwischendurch gab es allerdings auch ordentliche Stücke. Die Straßenführung hat sich mir allerdings kaum erschlossen. Verwirrend ist noch untertrieben. Zwischendurch sind wir durch wirklich dunkle Seitengässchen gefahren. Das Hotel war dann wieder 1a. Die weiblichen Angestellten sehr Hübsch. Zimmer groß und gut ausgestattet. Nach eher unruhiger Nacht, Strapenlampe direkt vorm Fenster und eine Unerklärliche Grundlautstärke von draußen gings am Morgen zum Frühstücken.

2. Tag: Das war wieder sehr gut. Während wir in der Lobby auf den Fahrer warteten durften wie noch den „Manager/Besitzer“ des Hotels begutachten. Ein etwas schmuddeliger, kettenrauchender, bierbäuchiger Mann um die 50 in einem weißen Puma-Trainingsanzug. Unglaublich, und das bei einem 4 Sternehotel in dem sonst alle wie aus dem Ei gepellt aussehen.
Nachdem uns der Fahrer in die Hauptstadtniederlassung gebracht hat, wurden wir gleich vom Chef begrüßt, bekamen Firmehandys und wurden der Belegschaft (ca. 5-10 Personen) vorgestellt. Alles in allem war das Gebäude eher klein, allerdings ist die Hauptniederlassung ja in Constanta. Nachdem uns die Struktur von Leonhard Weiss in Rumänien erklärt wurde sind wir dann gegen 11 Uhr losgefahren Richtung Constanta. Der Hauptstadtverkehr war dann wieder sehr „südländisch“, wobei unser Fahrer sein teil dazu beigetragen hat. Immerhin der Niederlassungsleiter. Anscheinend gewöhnt man sich fix an die Fahrweise. Wir wurden dann auch noch von der Polizei angehalten. Aber nach glaubwürdiger Schilderung das in Deutschland fahren auf den Straßenbahnschienen erlaubt ist durften wir einfach so weiterfahren.
Die Fahrt übers Land verlief dann eher weniger Spektakulär. Allerdings weiss ich mittlerweile woher die Plastiktüten kommen. Die wachsen in Rumänien auf den Äckern, Wiesen und eigentlich überall. Sieht zumindest so aus.
Die Straßen waren dann wieder sehr unterschiedlich, aber meist ganz ok, ist allerdings eine Hauptverkehrsader. Im Sommer ist da angeblich die Hölle los. Weil jeder zum Meer will. Zwischendurch haben wir mal einen kurzen Stop in einem Mini SB Restaurant gemacht. Essen war mit umgerechnet 2,50€ für eine Portion Gulasch mit Kartoffelbrei und dazu eine Cola recht günstig. Arm wird man hier nicht. Zumindest nicht als Deutscher.
Danach ging es zur aktuellen Baustelle. Dort sind ca. 10-15 Rumänische Arbeiter, 10 Hunde (Wovon 3 dem Sicherheitspersonal gehören. Zum Thema Sicherheit schreibe ich später noch mal extra was, allerdings halb so wild).
An der Baustelle haben wir auch den Praktikanten getroffen den wir ablösen. Der ist noch 2 Wochen da.
Nach einer kurzen Baustellenbesichtigung (dem künftigen Arbeitsplatz meines Mitpraktikanten) gings noch kurz einen Kaffee trinken in einer „Bar“. Sah allerdings mehr nach angestrichener Garage aus. Allerdings war der Kaffee sehr lecker.
Anschließend sind wir nach Constanza gefahren und haben uns mal das Büro angeschaut. Immerhin ist im Erdgeschoß eine Modelagentur. Das Büro der eigentlichen Niederlassung in Constanta ist eher übersichtlich. Aber dort habe ich dann erfahren, dass ich in der ARGE (Arbeitsgemeinschaft mit 2 weiteren deutschsprachigen Firmen) tätig sein werde. Dort waren dann auch mehr Leute anwesend. Grobe Schätzung 5-10 Deutsche und 15-20 Rumänen. Ich konnte mir allerdings nicht alle Namen merken ;).
Danach ging es für 2 Stunden die Wohnung. Von außen war schlimmes zu erwarten. Die ganze Gegend würde in Deutschland wohl als Ruinengegend bezeichnet. Für Rumänische Verhältnisse ist das allerdings eine normale Wohngegend. Die Wohnung an sich ist allerdings wieder erste Sahne. 3 Zimmer, Küche, 2 Bäder. Und Blick aufs Meer. Zumindestens etwas (Fotos werden noch nachgereicht). Am Abend gings dann noch zum Essen. Das war wieder 1a für wenig Geld. Ich hatte eine gute Pizza für 4€. Rumpsteaks mit Beilage war für ca. 10-15 € zu haben und sah sehr lecker aus. Muss ich mal „testen“. Am Abend noch n kleiner Plausch mit den anderen Praktikanten und dann war es auch schon Nacht.

3. Tag: Nach viel zu kurzer Nacht lief ich mit den beiden anderen Praktikanten die 15 Minuten ins Büro. Dort angekommen bin ich direkt an einen Mitarbeiter weitergereicht worden der mir mal einige Baustellen zeigen sollte. Wir haben auch einiges abgeklappert und ich durfte auch einer Besprechung beiwohnen die komplett auf Rumänisch war. Habe mir danach sagen lassen das es eine sehr gesittete war, es wurde kaum geschrieen. Auf den weiteren Baustellen dann wieder Besprechungen auf Rumänisch. Allerdings schaffe ich es mittlerweile zu erahnen um was es geht. Laut einem Kollegen schafft man es nach ca. 6-9 Monaten rumänisch zu verstehen. Ohne extra Kurs, sondern nur vom aufpassen. Ein paar Worte kann ich ja mittlerweile schon.
Zwischendurch waren wir in einer so genannten Patisserie. Das ist so eine Mischung aus Imbiss und Bäckerei. Es gab so ca. 10 verschiedene Dinge. Der Kollege hat mir etwas mitgebracht, schmeckte sehr gut. Angeblich eine Türkische Spezialität. Der Teig war so Tortillaartig und gefüllt mit Zwiebel und Hackfleisch. Alles mild gewürzt (was mich sehr überraschte. Dacht die Küche ist eher würzig. Ist allerdings eher mild.) Danach gab es dann noch so was ähnliches, nur mit Käse als Füllung.
Nach einem Langen Tag sind wir dann noch in einen Carrefour gefahren. Ich glaub es gibt in Rumänien kaum einen Supermarkt in normaler Größe. Entweder so groß wie ein durchschnittliches deutsches Klo, oder dann gleich Stadiongröße. Im Carrefour gab es dann fast alles was das Herz begehrt. Allerdings auch zu fast deutschen Preisen.
Danach sind wir noch zum Essen gegangen. Das Restaurant hat einen sehr guten Eindruck gemacht und ist preislich gesehen auch 1a gewesen. Ich hatte eine Grillplatte (350gr.) und Pommes für 30,5 Lei (entspricht ca.10€). Danach war ich allerdings pappensatt. Essen gehen ist je nach Restaurantkategorie ca. 50-70% billiger. Ich glaub ich geh oft zum Essen . Das ist allerdings auch ein kleiner Ausgleich für den Rest des Tages. So einen Luxus wie Mittagspause gab es bis auf den kleinen Stopp in der Patisserie nicht (Stand 4. Tag).
Nach dem Essen wollten wir noch schöne Frauen angucken (Zitat Kollege) und sind noch in eine Bar/Restaurant. War nicht sehr viel los. War allerdings ja auch Mittwoch. Im Sommer muss es hier wimmeln. Ein Glück bin ich im Sommer da . Ein Kollege hat das Verhältnis von Frauen zu Männer auf 4:1 geschätzt, das kommt daher, dass sehr viele Rumänen im Ausland ihr Geld verdienen. Vor allem Junge. Wir wurden schon von sehr vielen Kollegen gefragt ob wir Single sind und nachdem wir das bejahten ernteten wir ein „Gut“ und ein Grinsen. Mal abwarten.

4. Tag: Heute sollte ich mir mal einige Baustellen mit Valetin anschauen. Sehr netter Rumäne, genauso alt wie ich. Spricht zwar nur Englisch und Rumänisch, allerdings klappt die Verständigung sehr gut. Er war dann auch der erste Rumäne der mal normale Musik hört (Classic Rock und 80er Musik). Die hören hier sonst tatsächlich nur DJ Bobo Style auf Rumänisch.
Im Auto hat er dann erstmal den Radarwarner angeschlossen, der hier anscheinend legal ist. Er hat mir dann erklärt das in Ortschaften ja 50km/h gilt und er das nicht respektieren kann. Was allerdings irgendwo verständlich ist, da sich die rumänischen Dörfer und Städtchen über Kilometer hinziehen.
Die Besprechungen an den Baustellen waren eher kurz und ich dachte das wars auch schon. Er hat mir dann Allerdings erklärt das Mann zu jeder Besprechung ein Protokoll ausfüllen muss, das dann noch abgesegnet wird. Dazu ist es dann in so ein kleines Restaurant und es gab noch mal eine Besprechung über 2h. Unter anderem ging es darum zu klären was eine ARGE ist. Weil so was kennt das Rumänische Baurecht nicht. Die Beamtin war dann dementsprechend verwirrt. Ich musste höllisch aufpassen, dass ich nicht weggeknackt bin, war ja wieder alles auf Rumänisch. Ich denke allerdings, dass das nicht ewig so weitergeht. Das ganze war ja mehr zum kennen lernen des Projekts. Irgendwann hat Valentin dann Valentin angerufen, der eh grad in der Nähe war und gemeint ich kann gleich mitfahren, das hat hier keinen Zweck mehr. Valentin (der Deutsche) hat mir dann auf dem Heimweg auch noch einige Tipps gegeben wo ich hin kann wenn ich mal ein paar Tage frei habe. Am Wochenende hab ich sogar wider erwartend frei. Normal ist das durch gearbeitet wird. Für die deutschen Mitarbeiter läuft das allerdings anders wie für die Rumänen. Die Rumänen kommen sonntags nicht. Die Deutschen arbeiten 3 Wochen durch und haben dann eine Woche frei. Dadurch lohnt sich dann das Heimfliegen auch. Meinen ersten Heimflug hab ich auch schon gesagt bekommen, der wurde mir quasi vorgegeben, da ich zwischendurch eine Schulung in der Zentrale habe. Ich bin also über Ostern 9 Tage in Deutschland.
Cusack - 15. Mär, 20:50

Na also

ma grüße nach rumänien und schaff was. net den mädels hinterher sehen ;P

Dark_Lancer - 16. Mär, 07:58

Na ist ja schonmal nen Anfang ;)
Liest sich ja schonmal recht spannend und spaßig das ganze.

Und Wir wollen Pics der Mädels da unten sehn *hrhr*

Petzi_der_Baer - 16. Mär, 16:41

selbstverständlich gibts noch Bilder. *g*

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Menü

Aktuelle Beiträge

Aufgrund fehlender Interessantheit...
Aufgrund fehlender Interessantheit (schreibt man das...
Petzi_der_Baer - 26. Jul, 16:41
Mittlerweile ist der...
Mittlerweile ist der Sommer so richtig in Konstanza...
Petzi_der_Baer - 5. Jul, 08:07
öh, keine ahnung wie...
öh, keine ahnung wie das mit myspace geht glaub man...
Petzi_der_Baer - 20. Jun, 20:10
Nachdem ich jetzt 3 Monate...
Nachdem ich jetzt 3 Monate in Los 3, Bahnsteige, Bahnhofsgebäude...
Petzi_der_Baer - 20. Jun, 20:08
Huhu
So, diesmal bin ich grad am Essen. Pizza vor mir, Blog...
Cusack - 13. Jun, 19:50

Links

Suche

 

Status

Online seit 6308 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 26. Jul, 16:41

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren